Und dann überqueren Nana, Momo und das funThom zum ersten Mal die schottische Grenze!



Here we go!

5 Jahre hat's gedauert bis ich wieder in Schottland war. Höchste Zeit herauszufinden was sich so alles verändert hat. Aber eins nach dem anderen!

Bis jetzt hatte ich noch gar keine Landeswährung gezogen und die letzten 5 britischen Pfund, die ich noch hatte (von 2017 :-)), waren für den Eintritt in Clumber Park drauf gegangen und dann musste ich mir ja auch langsam einfallen lassen, wo ich mit meinen Wuffels die Nacht verbringen wollte.

Mit den zahlreichen Apps kann man ja gut nachsehen wo es Plätze gibt und so fiel die Wahl auf die Castle Point Caravan and Camping Site. Man kommt von der Grenze aus dorthin indem man zuerst nach Dumfries fährt (dort Geld am Automaten zieht, was aber nicht zwingend erforderlich ist) und sich von dort aus Richtung Südwesten orientiert und bei Dalbeattie fast genau nach Süden fährt.

Ich hatte keine Reservierung aber Hoffnung und Zuversicht und hatte auch Glück. Eigentlich war der Platz ausgebucht, aber die Betreiber hatten ein großes Herz und ich konnte auf einem Platz, der eigentlich gar keiner war, die Nacht verbringen.



Castle Point

ist ein sehr schöner kleiner Platz mit unendlich netten Menschen. Auf jeden Fall ein Besuch wert. Der "letzte" Platz, den ich noch bekommen durfte, war mit direktem Blick auf die Bucht.

Nicht ganz eben und auf, zu dem Zeitpunkt nassen, Gras, sodass ich es nicht schaffte auf meine Keile drauf zu fahren. Das war aber überhaupt nicht schlimm und nach der langen Fahrt fast komplett ohne Schlaf, war mir das auch egal.



Und so ging es weiter

Von Castle Point ging es am nächsten Tag in Richtung Norden weiter. Nach einer Übernachtung auf dem Caolasnacon Caravan & Camping Park direkt an den Ufern des Loch Leven (total rip-off, no electricity but still one of the most expensive spots...), konnte ich am nächsten Tag endlich auf die Isle of Skye. Traditionsgemäß ging ich natürlich in Fort William im Morrisons einkaufen. Auf Skye angekommen fuhr ich bis Broadford in der Hoffnung dort auf dem Campingplatz unterzukommen. Was soll ich sagen? Ich wurde ausgelacht! Auf Skye sind wohl fast über das ganze Jahr hinweg alle Campingplätze ausgebucht. Zum Glück hatte der Betreiber die Idee mich in Richtung Elgol zu schicken und ich fand mit dem Blá Bheinn Car Park eine tolle und dazu kostenfreie Übernachtungsmöglichkeit.

Am nächsten Morgen fuhr ich zum Old Man of Storr und fand nach kurzem Aufreger und bereits gezogenem Parkticket ohne freien Platz, doch noch die Möglichkeit das funThom zu parken und zum Old Man zu wandern.

Von dort aus ging es dann zum Neist Point, ein traumhafter Fleck, der eigentlich immer zum Pflichtprogramm zählt, wenn man auf Skye ist. Da ich nicht all zu spät dort eintraf, war auch noch ein schöner Platz für die Nacht frei und ich hatte wieder Geld gespart. Als Zugabe gab es auch noch eine grandiose Aussicht.

Nach zwei Nächten auf Skye war es dann auch schon wieder an der Zeit die Insel zu verlassen. Ich fuhr noch einmal zum Campingplatz in Broadford um Grau- und Schwarzwasser loszuwerden und Frischwasser aufzufüllen. Ich staunte nicht schlecht, als mir plötzlich Rachel gegenüber stand. Leider hat Covid ihr B&B Business zerstört, so dass sie nun auf dem Campinplatz arbeitet. Rachel hatte ich als Betreiberin des Green Gables House (heute als Otter Lodge bekannt) in Broadford kennengelernt, das war 2005! Und danach war dieses B&B eigentlich der Standard für Urlaube auf der Skye (2006, 2007, 2009, 2011).

Nach dem Besuch der Skye ging es weiter in Richtung Norden zum zweiten Traditionsstandort, Ullapool. In 2013, 2014 und 2017 hatten wir uns für eine Woche im Ornsay House eingenistet. Zu diesen Zeitpunkten war es ein mietbares Ferienhaus, das mal locker für 10 Leute Platz bietet. Irgendwann nach 2017 wurde es dann verkauft und nun scheint es ein B&B mit Restaurant zu sein (The Dipping Lugger ist sauteuer: 2 Personen mit Abendessen und Frühstück fette 450 GBP, pro Nacht!). Wir haben für das ganze Haus für die Woche immer weniger als 1200 EUR gezahlt, und das waren wie gesagt Platz für 10!

Egal, mich zog es ja eh zum Campingplatz. Ich verbrachte dort zwei Nächte und wir sahen uns immer wieder den Wettergewalten ausgesetzt, Wind, Regen und Sonne und das im steten Wechsel. Eine Wanderung ins Hinterland gehört hier auch schon zur Tradition, genauso wie der Riverside Walk für zwischendurch. Wichtig ist die Einkaufsmöglichkeit im Tesco Superstore.

Nach zwei Nächten in Ullapool ging es weiter in den Norden und zwar bis ganz nach oben, bis zum Balnakeil Beach. Ein wunderschöner riesiger Sandstrand mit toller Dünenlandschaft. Ich hatte da Glück mit dem Wetter und wir konnten den Strand genießen. An der Nordküste ging es dann weiter zum Kyle of Tongue Campingplatz, wo ich zunächst neben einem seltsamen Pärchen einen Stellplatz bekam. Seltsam waren die, da sie alle paar Minuten aus ihrem Van ausstiegen, ins Fahrehaus krabbelten den Motor starteten und dann wieder in den Ausbau zurückkrochen. So ging das die ganze Zeit und dauernd knallende Türen und laufende Motoren in den Ohren zu haben fand ich störend und konnte dann auf einen abgelegeneren Platz umsiedeln.

Am nächsten Morgen stand der nördlichste Punkt des British Mainland auf der Agenda und John O'Groates durfte natürlich auch nicht fehlen. Beides war eine massive Enttäuschung, spart euch die Zeit. Da es dort nicht allzuviel zu entdecken gab, beschloss ich quer von Osten nach Westen zu fahren und mich wieder in Richtung Ullapool zu orientieren, Ich hoffte auf einen Stellplatz am Clachtoll Beach um von dort am nächsten Morgen zum Stoer Lighthouse zu fahren.

Clachtoll Beach war erwartungsgemäß ausgebucht und so musste ich die serpentinenartige schmale Straße wieder zurückfahren. Ich entdeckte einen netten Stellplatz (Clachtoll View Point & Car Park) und nistete mich mitten in den Hügeln für die Nacht ein.

Am nächsten Morgen ging es wie angekündigt zum Stoer Lighthouse und ich wollte auch zum Old Man of Stoer wandern. Leider spielte das Wetter, vor allem der Wind, nicht mit. Zwar kam auch immer wieder die Sonne raus, aber nie lange genug, um trockenen Hauptes bis zum Old Man zu kommen. Also blieb ich etwas am Lighthouse und machte ein paar Aufnahmen mit der Drohne.

Das Lighthouse hinter uns lassend ging es nun wieder in Richtung Osten. Die nächste Übernachtung sollte in der Nähe des Loch Ness sein und so langsam wurde auch klar, dass der Weg nun nur noch nach Süden führen kann, da sich das Ende des Urlaubs schon näherte.

Vom Loch Ness ging es daher am nächsten Tag bis runter nach Stirling wo ich einen weiteren sehr schönen Campingplatz fand. Am nächsten Tag stand dann der Weg zur letzten Übernachtung in Schottland an. Diese fand, wie die erste auch, auf dem Castle Point Campingplatz statt. Ich genoss die Zeit dort sehr, das Wetter spielte halbwegs mit und es war Ebbe, so dass Nana und Momo nach Herzenslust am Strand herumtoben konnten.

Und dann kam auch schon der Abschied von Schottland für 2022. Am nächsten Morgen ging es nach Süden zu einem Campingplatz in England. Ich wollte nicht wieder an einem Tag die gesamte Strecke zwischen Schottland und Tunnel zurücklegen. Das war auch gut so, denn der Weg bis zum englischen Campingplatz war mit dichtem Verkehr gesegnet, so dass sich das ganz schön zog und ich sehr froh war dies nicht mit einem Tunneldurchfahrtsplan und anschließender Heimfahrt auf dem Kontinent verknüpfen zu müssen.

Allerdings war die Strecke am nächsten Tag bis zum Tunnel sehr überschaubar, so dass ich bereits vor Mittag am Tunnel war, die Durchfahrt aber erst am nächsten Morgen gewesen wäre. Kurzentschlossen buchte ich um, fuhr direkt durch den Tunnel und riss dann auch noch die gesamte Strecke bis nach Hause ab. Das waren dann an einem Tag rund 1000 km gewesen.

Und so endete der Schottlandurlaub 2022. Alles in allem eine sehr tolle Erfahrung, auch um mich selbst wieder etwas zu erden und ein paar Dinge, die im vorangegangen Jahr eine große Last waren, wieder etwas relativieren zu können.

Ein paar Eindrücke des Reiseverlaufs findet ihr in der Gallerie.